Freitag, 12. Juli 2019

Happy Birthday DIMB IG Erlangen!



Im Juli vor fünf Jahren haben wir uns gegründet, um den Anliegen der Mountainbiker in Erlangen Gehör zu verschaffen.
In der Zwischenzeit ist die Gruppe der Aktiven stetig gewachsen und uns folgen mittlerweile über 850 Personen auf Facebook, was zeigt, dass auch außerhalb der DIMB IG großes Interesse an dem Thema vorhanden ist.
Wir konnten unsere Vorstellungen bei verschiedenen Treffen mit städtischen Behörden platzieren, sind als Ansprechpartner akzeptiert und in den Medien mit Beiträgen präsent.
Am 10. Juli haben wir dies zum Anlass genommen uns im Rahmen unseres Jubiläums-Sommerfestes angemessen zu feiern.
Wir sind stolz auf das Erreichte und den Zusammenhalt, der sich im Rahmen der DIMB IG und Ihren Mitgliedern, aber auch in Erlangen generell unter den interessierten Mountainbikern entwickelt hat. 
Unser Geburtstagswunsch für uns alle lautet dementsprechend: Weiter so, dann wird sich die Situation für Moutainbiker auch in unserem Sinne verbessern. 

Fair on Trails und immer eine gute Zeit auf dem Bike!

Mittwoch, 24. Oktober 2018

NN Forum - "Wem gehört der Reichswald" ?

Am 18.10 organisierten die Nürnberger Nachrichten ein Forum zum Thema „Wem gehört der Reichswald?“. Mitglieder der DIMB IG Erlangen waren vor Ort und dementsprechend verwundert, als die lokale Presse einen Bericht mit der Überschrift „Abriss der Schwarzbauten im Wald ist teuer – Thema beim NN-Forum: Konflikt zwischen Mountainbikern und Naturfreunden [...]“ veröffentlichte.
Die in großen Teilen konstruktive Diskussion zwischen Naturschutz, Wanderverein, Forstverwaltung und dem MTB-Landestrainer wurde damit plakativ auf die Aussage „die Mountainbiker machen nur Ärger“ reduziert und implizit unterstellt, dass Mountainbiker keine Naturfreunde wären, was alleine schon eine Frechheit ist.
Tatsächlich drehte sich der Großteil der Diskussion um die Vereinbarkeit von Gewinnauflagen des Forstbetriebes mit Naturschutz und Erholungsinteressen, sowie der Frage in welchem Abstand und welcher Ausprägung Rückegassen naturverträglich wären.
Im Interesse der Radsportler berichtete David Voll, Diplom Sportwissenschaftler und Landestrainer beim Bayerischen Radsportverband, dass die Stadt Nürnberg sich gerne als Leistungszentrum profilieren möchte und der Nachwuchskader auf anspruchsvolle Strecken angewiesen ist. Der MTB-Breitensport, der zahlenmäßig eine viel größere Gruppe bildet, war nicht auf dem Podium vertreten. Diese große Gruppe ist auf ein Angebot abwechslungsreicher schmaler Wege angewiesen. Als Konsequenz entstehen in Ermangelung legaler Angebote illegal Strecken. Darüber hinaus wurden Behauptungen wie „das Maß des Allgemein Verträglichen ist überschritten“ in den Raum gestellt, die nicht belegt sind, sondern lediglich die persönliche Gefühlslage des Sprechers wiedergeben.
Das Format selbst, die Berichterstattung, sowie die Diskussion im speziellen haben erneut gezeigt, dass Verwaltung und Behörden immer noch nicht erkannt haben, dass die große Zahl an erholungssuchenden Mountainbikern kein störendes Randphänomen sind, sondern eine riesige Gruppe von Sportlern aus der Mitte der Gesellschaft. Der Wunsch diesen Sport auszuüben wird leichtfertig und unreflektiert mit Vandalismus und Rücksichtslosigkeit gleichgesetzt. In der Realität bewegt sich die große Mehrheit aller Mountainbiker verantwortungsbewusst und rücksichtsvoll durch den Wald. Konflikte erlebt man im Alltag eher selten.
Unser Fazit: Solange sich die bestehende Denkweise in den Köpfen hält sind auch keine Veränderungen zu erwarten. Nichtsdestotrotz ist der Dialog wichtig und muss dringend fortgesetzt werden, um die festgefahrenen Denkweisen zu ändern und in dieser Frage eine Lösung überhaupt erst möglich zu machen.

Freitag, 27. Juli 2018

Sperrung des Bike Parcours am Silbergrasweg


Viele haben sicher die Meldung der Stadt Erlangen gelesen:
 
Letzte Woche am Mittwoch wurde der Parcours am Silbergrasweg beim Easthouse gesperrt. Auslöser war, dass bei einer Begehung Veränderungen festgestellt wurden, die von den Stadtverantwortlichen als potenziell gefährlich eingestuft wurden. Das Amt für Soziokultur (Spielplatzamt) hat uns am Freitag zu einer Begehung eingeladen. Neben zwei Bikern, die am Bau eines fraglichen Sprungs beteiligt waren, war auch ein Sachverständiger für Sportanlagen anwesend. Der Gutachter hatte am Sprung als solches nichts auszusetzen, hat aber einige Maßnahmen genannt die erforderlich wären um die Betriebssicherheit der Anlage wieder herzustellen. Unter anderem sollte der Double in der Mitte und die linke Seite aufgrund Sturzgefahr aufgefüllt und angeschrägt werden. 

Das Spielplatzamt hat sich bereit erklärt Material zu finanzieren. Bereits am Montag morgen kamen 10qm Mutterboden, die von einer großen Gruppe von Bikern in wenigen Stunden verbaut wurden, sodass am Mittag gleich nochmal 10qm nachbestellt werden mussten. Ein Behälter für 1000l Wasser konnte auch angeschafft werden, um die Pflege des Sprunges möglich zu machen. Dieser wird in den kommenden Tagen platziert und vom Amt für Stadtgrün mit Wasser befüllt. Mittlerweile ist der Zustand so, dass die Anlage wieder geöffnet werden könnte. Vorher müssen Bilder des gegenwärtigen Zustandes an den Gutachter geschickt werden und dieser muss bestätigen, dass alles soweit in Ordnung ist. 

Laut Spielplatzamt soll die Anlage sobald es geht wieder geöffnet werden, sodass während der Sommerferien gefahren werden kann. Wir freuen uns, dass die Bedürfnisse der Biker bei der Stadt Gehör fanden. Dass die Behörden versuchen die Wünsche der Nutzer mit ihren Anforderungen an die Betriebssicherheit in Einklang zu bringen kann man ihnen nicht zum Vorwurf machen. Der Dialog mit allen Beteiligten wurde gesucht und eine schnelle pragmatische Lösung angestrebt. Eine weitere, grundlegende Sanierung des Areals ist vom Gutachter ebenfalls angeregt worden. Schritte dahin sollen noch dieses Jahr beschlossen werden. Wir freuen uns über diesen kleinen Erfolg und hoffen, dass die gute Zusammenarbeit als Wegbereiter für weitere gemeinsame Projekte dienen kann.

Eure DIMB IG Erlangen

Sonntag, 28. Januar 2018

Respektiert den Waldbesitzer

Der Ratsberg ist in Erlangen der Hotspot für Mountainbiker im Stadtgebiet. Im Laufe der Jahre hat sich dort ein dichtes und abwechslungsreiches Trailnetz entwickelt - nicht unbedingt zur Freude der ansässigen Waldbesitzer.
Die Reaktionen waren stets absehbar und eingespielt - Verbotsschilder zierten fortan den Wald, Zäune wurden aufgestellt, Trails mit Bäumen blockiert oder ganz eingeebnet (Siehe auch hier).

Ein Waldbesitzer geht nun aber einen anderen Weg. In seinem Wald wurde ein Trail neu eingefahren, also nicht ein bereits vorhandener Wanderweg genutzt. Er hätte also allen Grund, ziemlich sauer zu sein. Ist er jetzt auch - aber anstatt zu drastischen Maßnahmen zu greifen, hängt er ein Schild auf und erklärt warum.

Er schreibt, dass er den Bikern immer sehr aufgeschlossen gegenüber stand und die Linie bislang bewusst geduldet hat, bedauert aber jetzt, dass diese Duldung offensichtlich als Freifahrtschein missinterpretiert wird. In seinem Wald wurden kürzlich zusätzliche Linien angelegt und hierfür auch sein frisch geschlagenes Holz verwendet. Er appelliert an die Vernunft der Biker und möchte nicht zu drastischen Maßnahmen genötigt werden. 

Dafür unser Dank und Respekt, diese Vorgehensweise ist nicht selbstverständlich!

Also liebe Mountainbike Freunde, lasst doch bitte das unabgesprochene Buddeln und benutzt kein Nutzholz um Hindernisse oder Anlieger zu bauen! Respektiert das Eigentum anderer - es ist doch auch viel entspannter, wenn sich im Wald “alle grün” sind.


An alle Waldbesitzer hier der Appell - falls Sie sich in einer ähnlichen Situation befinden, so nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf. Wir versuchen gerne zu vermitteln und bieten ggf. unsere Hilfe an, wenn es darum geht Schäden zu beseitigen, wie z.B. auch hier geschehen.

Dienstag, 25. Oktober 2016

Perspektivenwechsel

Wir wurden kürzlich von einer älteren Dame kontaktiert, die sich auf ihren Spaziergängen im Meilwald regelmäßig von Mountainbikern bedroht fühlt. Wir haben sie vor Ort getroffen: Konkret ging es ihr um einen kurzen Hohlweg in der Nähe von Rathsberg, dessen Hänge als Spielwiese mit mehreren Abfahrten genutzt werden. Sie hatte ehrliche Angst, von einem plötzlich auftauchenden Mountainbiker umgefahren zu werden. Ihr Anliegen betrifft jedoch letztlich jeglichen von Fußgängern und Radfahrern gemeinsam benutzten Weg.
Während unseres Gesprächs fuhren zwei Biker in einigem Abstand ziemlich flott an uns vorbei. Kein Problem für mich, der gerne selbst schnell fährt. Für die Dame jedoch bereits ein Beispiel ihrer Angst. Sie schilderte weitere, möglicherweise brenzligere Situationen.

Ich versuche, mich in ihre Situation zu versetzen: Ich bin über 80 Jahre alt, sehr rüstig und wandere gerne. Als alter Mensch nehme ich die Umgebung anders wahr als mit meinen aktuellen 34 Jahren: Wahrscheinlich sehe ich noch etwas schlechter. Mag sein, dass mein Gesichtsfeld eingeschränkt ist. Ich höre schlechter, reagiere langsamer. Eine meiner Hauptsorgen ist, zu stürzen und so u.U. meine Selbständigkeit zu verlieren. Als alter Mensch weiß ich, welches Privileg es ist, sich selbst versorgen zu können. Mit gebrochenem Oberschenkel ist es damit schnell vorbei. Ich bin deshalb vorsichtig.
Ich spaziere durch den Wald. Ein Radler taucht plötzlich neben mir auf. Ich habe ihn nicht kommen hören. Plötzlich ist er da und schon wieder weg. Ich erschrecke. Ich rufe ihm nach: „Haben Sie keine Klingel?“ Er antwortet: „Das hat ein Mountainbiker nicht.“ Ich ärgere mich.

Mir führt unsere Begegnung vor Augen, was die vielbeschworene Rücksichtnahme bedeutet: Ich kann als 34-jähriger nicht davon ausgehen, dass andere Gleiches wahrnehmen. Andere bemerken mich deutlich später als ich sie, Distanzen und Situationen werden unterschiedlich eingeschätzt. Ich kann als Mountainbiker nicht davon ausgehen, dass andere die gleiche Freude empfinden, mit hoher Geschwindigkeit über schmale, schwierige Wege zu fahren. Muss das jeder verstehen? Welche Konsequenzen hat es für mich, wenn ich abbremse, wenn ich einen Fußgänger sehe? Der Flow ist weg, aber steht der über dem Frieden eines Spaziergängers? Ein freundlicher Gruß - schau her, ich tu dir nichts - macht Radler wie Fußgänger froh.

Der Meilwald ist eines der wenigen verbleibenden Waldstücke in unmittelbarer Nähe von Erlangen, in denen legal mit dem Mountainbike gefahren werden darf. Gleichzeitig ist es auch das wichtigste Naherholungsgebiet für alle möglichen anderen Naturnutzer. Entsprechend oft werden wir als Mountainbiker mit ihnen in Kontakt kommen. Versetzen wir uns in unser Gegenüber. Ein Kontakt darf kein Konflikt werden!